Renaissance
Die Mode der Renaissance war in den verschiedenen Ländern Europas sehr unterschiedlich. Während zur Zeit der Frührenaissance (1400-1480) in Italien bereits enge, zweiteilige Frauenkleider in Mode kamen, hielten sich in Deutschland noch lange die durchgehenden mittelalterlichen Schnitte.
In der Hochrenaissance (1490-1510) standen Italien und Deutschland in einer kulturellen Hochblüte. Bei Männern und Frauen kam es in Mode, das Untergewand durch zahlreiche Schlitze im Obergewand nach außen zu ziehen. Vor allem in Deutschland waren bei den Frauen mehrmals gepuffte Ärmel am Oberteil üblich.
In der Zeit der Spätrenaissance (1510/20-1600) haben alle Länder bei der Herrenmode das enge Wams und die kurze, gepolsterte Hose gemeinsam, bei der Frauenmode die enge Taille. In England waren zuerst ein quadratischer Ausschnitt und weite Ärmelaufschläge üblich. Unter dem Einfluss der strengen Kleidermode Spaniens kamen schließlich in allen Ländern Europas steife, dunkle Gewänder mit Halskrausen in Mode.
Galerie Renaissance
Hier sehen Sie ein paar unserer Gewänder aus der Zeit der Renaissance
Damenkleid aus der englischen Spätrenaissance um 1585
Kleid aus schwarzem Samt mit Spitzenkragen und Stickereien. Als Vorlage für dieses Gewand diente ein Bildnis der englischen Königin Elizabeth I.
Damenkleid aus der italienischen Spätrenaissance um 1590
Kleid aus ockerfarbenem Samt mit weißer Spitze. Das Kleid ist mit goldenen Borten und Perlenketten verziert. Als Vorbild für dieses Kleid diente ein Portrait der Maria von Medici.
Damenkleid aus der englischen Spätrenaissance um 1530
Kleid aus bordeauxrotem Samt mit weiten Ärmelaufschlägen mit Unterrock und Unterärmel aus Brokat. Dieses Tudorkleid war typisch für die Mode in England um 1530.
Damenkleid aus der italienischen Spätrenaissance um 1545
Kleid aus grünem gemustertem Stoff mit geschlitzen Ärmeln und Perlen- und Pailettenstickerei. Als Vorlage für dieses Kleid diente das Bildnis der Eleonora von Toledo.
Damenkleid aus der Frührenaissance um 1490
Damenkleid aus der Frührenaissance um 1480
Damenkleider aus der Spätrenaissance um 1550-1590
Damenkleid um 1600
Herrengewänder um 1530
Damenkleider aus der spanischen Spätrenaissance um 1550 und 1570
Kleid und Mantel des ersten Kleides sind aus schwarzem Satin mit goldfarnenen Brokatborten und Stickereinen und einem Wagenradkragen aus weißer Spitze.
Die Mode der spanischen Spätrenaissance war geprägt durch dunkle Stoffe und steife Formen. Die Kleidung der Frauen sollte eine möglichst kegelförmige ideale Erscheinung liefern, wobei alle natürlichen Körperformen abgelehnt und verdrängt wurden. Die sehr auf Repräsentation ausgelegte Kleidung färbte als „Spanische Mode“ auf alle anderen Länder Europas ab.
Damenkleid aus der englischen Spätrenaissance um 1570
Kleid aus rotem Samt und rotem, mit silberfarbenen Fäden durzogenem Brokat. Das weiße Partlet mit der Halskrause kann abgenommen werden. Die weiten Ärmelaufschläge mit den darunterliegenden Scheinärmeln sind ein typisches Kennzeichen der Tudorzeit.
Damenkleid aus der englischen Spätrenaissance um 1590
Kleid aus orangefarbenem Stoff mit rosefarbener Spitze. Partlet aus cremefarbenem Georgette mit Halskrause aus Spitze. Das Kleid ist mit silberfarbener Brokatborte, Pailetten und cremefarbenen Perlen verziert.
Damenkleid aus der italienischen Spätrenaissance um 1590
Kleid aus hellblauem Stoff mit weißer Spitze. Das Kleid ist mit goldenen, Blauen und Weißen Pailetten und Perlen verziert. Als Vorbild für dieses Kleid diente ein Portrait der Maria von Medici.